Unsere Gesellschaft ist geprägt von strukturellem und alltäglichem Rassismus – in den Städten, auf dem Land, in den Camps. Bis aufs Mittelmeer und darüber hinaus. Antirassismus ist inhärenter Bestandteil von Migrationskämpfen, wird aber trotzdem oft nicht mitgedacht - das wollen wir ändern, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die meisten SOSF-Aktiven weder Migrationsgeschichte haben noch von rassistischer Diskriminierung betroffen sind.
Es gibt keine «Migrationskrise», weder in der Schweiz noch anderswo. Stattdessen gibt es die tatsächlichen Krisen, die Migration antreiben – Krisen wie Kapitalismus, Krieg und der Klimanotstand - und von Europa geschaffene Krisen an den Grenzen, die zur Rechtfertigung weiterer Grenzsicherung und Gewalt benutzt werden.
Der 14. Juni ist ein wichtiges Datum für den Kampf um Gleichberechtigung in der Schweiz. Seit dem grossen Streik 2019 gehen junge und ältere Frauen*, Politiker:innen oder Arbeiter:innen auf die Straße, um ihre Rechte einzufordern: das Patriarchat abschaffen, Diskriminierung bekämpfen, Selbstbestimmung fordern und fördern. Doch gerade migrantische Frauen* sind an diesem Tag noch immer kaum sichtbar.
Die Übergriffe, die Geflüchtete erlitten haben, die vor ihrer Ankunft in der Schweiz durch Kroatien gereist sind, sind unvorstellbar. Die Berichte der Bleiberechtskollektive zeichnen ein erschreckendes Bild vom Ausmass der Gewalt, die von der kroatischen Polizei gegenüber diesen Menschen ausgeübt wird. Der Europäische Ausschuss zur Verhütung von Folter, der mehrmals vor Ort war, hat diese Misshandlungen bestätigt. [Bericht von 2021 hier].